das passt zu dem Telefonat neulich mit Christian R e i m a n n, wo Er die berechtigte Frage nach dem Haustuerschluessel stellte, auch hier koennte Er von der POLIZEI lernen, Stichwort: Schluesseldienst
https://www.kirche-im-swr.de/autorinnen/?id=135
Auszug:
Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP
ANSTÖSSE SWR1 RP / MORGENGRUSS SWR4
Manchmal muss man etwas kaputt machen, damit sich etwas ändert. Die Bibel erzählt, dass vier Menschen ihren gelähmten Freund zu Jesus bringen wollten. Aber der saß in einem Haus und es gab keine Chance, zu ihm durchzukommen: Viele Menschen im Haus und noch viel mehr Menschen um das Haus herum. Was tun? Die vier haben sich entschlossen, Jesus auf’s Dach zu steigen. Dieses Dach war, entsprechend der landestypischen Bauweise, ein Flachdach. Und gebaut war das Dach aus Stroh und Lehm. Also haben die vier das Dach abgedeckt. Korrekterweise muss man sagen: Sie haben das Dach aufgegraben. Sich durchgewühlt, den Lehm gelockert, sich die Fingernägel schwarz gegraben.
Eine staubige Angelegenheit. Ein Teil des Daches muss dabei auch ins Haus hinein gebröselt sein. Ob Jesus beim Gespräch dort unten auf einmal Erde im Mund hatte? Und Stroh im Haar? Hat ihn und die anderen das nicht irritiert? Plötzlich Licht von oben? Denn das Loch, das die vier buddeln, das muss schon ganz schön groß gewesen sein. Schließlich wollten sie den gelähmten Menschen auf seiner Liege nach unten abseilen.
Und tatsächlich, der Gelähmte ist auf seiner Liege ins Zimmer hinab geschwebt und genau vor Jesus gelandet. Vom Himmel hoch zu Jesus, den der Himmel geschickt hat. Jesus hat den Gelähmten gesehen, aber auch die vier Freunde, die ihm so energisch und zielstrebig zur Seite gestanden haben. Wenn sich jemand so sehr für einen Freund einsetzt, dann hat Jesus das Glauben genannt. Dieser Glaube ist so gar nicht nach innen gerichtet und wendet sich auch nicht von der Welt ab. Sondern er packt an und schreckt auch nicht davor zurück, sich die Hände schmutzig zu machen und ein Loch ins Dach zu machen. Nichts war den vier Menschen peinlich, wenn es darum ging, dem Freund zu helfen. Und der Gelähmte auf seiner Matte hat sich den anderen anvertraut und das alles mit sich machen lassen. Ehrlich gesagt, die fünf sind ein Dreamteam. Sodass Jesus gar nichts anderes übrig geblieben ist, als den Gelähmten zu heilen.
Ich bin beeindruckt. Am liebsten möchte ich, frei nach Schiller, rufen: Ich sei, gewährt mir die Bitte, in eurem Bunde – der sechste.