eben mehr oder weniger "zufällig" entdeckt
verfassungsschutz.de/bismarcks-erben-eine-schnell-wachsende-reichsbuerger-gruppierung
hier findet Ihr den Verfassungsschutz, das Original
Anmerkung von mir: die eigentlichen Reichsbürger sind wohl die Betreiber der Seite, dies gehört im Rahmen des Musterprozesses geklärt, am besten direkt im Verfassungsgericht. Ralf V o s s e n wird gebeten sich schonmal ein Urteil zu bilden
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Auszug:
Die „Reichsbürger“-Gruppierung „Bismarcks Erben“, die auch unter den Namen „Ewiger Bund“ und „Preußisches Institut“ sowie insbesondere in Form ihrer Unterorganisation „Vaterländischer Hilfsdienst“ (VHD) auftritt, besteht seit Sommer 2018. In den Jahren 2019 und 2020 zeichnete sie sich durch einen für den Phänomenbereich der „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ verhältnismäßig starken Mitgliederzuwachs aus, welcher sich zuletzt aber wieder etwas abgeschwächt hat.
Begriffserläuterung
Als „Ewiger Bund“ bezeichnen „Bismarcks Erben“ das Deutsche Kaiserreich, das als (Staaten-)Bund 1871 gegründet wurde und dessen Rechtsordnung nach Ansicht der Gruppierung auch heute noch unverändert gilt.
Die Gruppierung, die sich seit ihrer Gründung vor allem über soziale Medien im Internet organisiert, verstärkt seit geraumer Zeit auch ihre realweltlichen Aktivitäten.
Praktizierte Aktionsformen sind beispielsweise Verteilaktionen von Flugblättern, die vordergründig durch den VHD durchgeführt werden, sowie realweltliche Treffen der einzelnen sogenannten „Armeekorpsbezirke“. Die von vielen anderen „Reichsbürgern“ und „Selbstverwaltern“ bekannte „Vielschreiberei“, also die massenhafte Versendung von seitenstarken Eingaben und Widersprüchen an staatliche Behörden, wird von „Bismarcks Erben“ hingegen nicht praktiziert.
Die ideologische Grundannahme von „Bismarcks Erben“ ist, dass das Deutsche Kaiserreich fortbestehe und weiterhin das legitime deutsche Völkerrechtssubjekt darstelle, aber mangels eigener Organe handlungsunfähig sei. Alle auf die Novemberrevolution im Jahr 1918 folgenden Gesetze und Regierungen werden als illegitim betrachtet. Das Ziel der Gruppierung ist entsprechend dieser Annahme die vermeintliche „Wiederherstellung der staatlichen Handlungsfähigkeit“ bzw. faktisch die Wiedererrichtung des Kaiserreiches auf Basis des damals geltenden Rechts- und Gebietsstands. Im Zuge dessen sollen auch die Nachfahren der ehemaligen deutschen Fürsten erneut in die Positionen ihrer Vorfahren eingesetzt werden. Dies schließt auch das Oberhaupt des deutschen Adelsgeschlechts der Hohenzollern ein, welches erneut als Kaiser inthronisiert werden soll.
Um dieses Ziel erreichen zu können, versucht die Gruppierung, durch den VHD eigene Verwaltungsstrukturen aufzubauen. Auf der Website des VHD heißt es hierzu u.a.: „Hilfsdienstpflichtige Deutsche können von der Leitung des Vaterländischen Hilfsdienst in allen Bereichen des staatlichen Lebens und Wirkens eingesetzt werden: In Wirtschaft und Produktion, in Landwirtschaft und Verwaltung, selbst als Polizeivollstreckungsbeamte – überall, wo Bedarf besteht.“
Auf diese Verwaltungsstrukturen soll sich der Kaiser dann bei seiner von „Bismarcks Erben“ angestrebten Rückkehr an die Macht stützen können.
Der VHD ist dabei am gleichnamigen historischen Vorbild aus dem deutschen Kaiserreich orientiert. Er gliedert sich in 24 sogenannte „Armeekorpsbezirke“, deren Grenzen denen des historischen Vorbilds entsprechen. Dementsprechend erstrecken sich diese Bezirke auch auf Gebiete, die ehemals zum Deutschen Reich gehörten und nunmehr in Nachbarstaaten, wie zum Beispiel Polen, liegen.
Der VHD vernetzt sich hauptsächlich über Chatgruppen eines Messengerdienstes. Gleichwohl finden auch regelmäßig realweltliche Treffen von „Armeekorpsbezirken“ statt.
Darüber hinaus existieren mehrere Internetauftritte. Diese umfassen unter anderem Präsenzen bei den gängigen sozialen Netzwerken und eigene Webseiten. Ferner existieren zwei mit „Bismarcks Erben“ im Zusammenhang stehende Onlineshops namens „Zeughaus Alter Fritz“ und „Bundeszeughaus“, die Propagandaartikel der Organisation vertreiben.
Beispielhaft für die jüngsten Aktivitäten der Organisation kann die im Dezember 2020 angekündigte und mittlerweile vollzogene Einführung eines eigenen Nachrichtenformats unter dem Titel „VHD Aktuell“ stehen.
Die erste Folge des Videopodcasts erreichte auf der Videoplattform YouTube binnen zwölf Stunden rund 1.400 Aufrufe. Die Resonanz auf das neue Format fiel bei Interessenten positiv aus, was sowohl den Kommentaren als auch den Bewertungen des Videos entnommen werden konnte. Als Nachrichtenmoderator fungiert ein Funktionär der Gruppierung aus Mecklenburg-Vorpommern.
Inhaltlich befassen sich die „VHD Aktuell“-Videopodcasts primär mit Meldungen über die Aktivitäten des VHD. Mittlerweile wurde auch eine eigene Webseite als Pendant zu dem auf der Videoplattform betriebenen „Nachrichtenkanal“ eingerichtet, auf der die Videos zusätzlich hochgeladen werden.