Quelle: preussen.de
siehe auch: Wikitube: der Friede von Frankfurt
sowie: Video, historisches Museum Frankfurt, das Friedenszimmer
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Auszug:
Heute vor 151 Jahren
Mit dem Frieden von Frankfurt endet am heutigen Tag endgültig der deutsch-französische Krieg, der in beiden Staatsgebieten tiefgreifende Veränderungen zur Folge gehabt hat. Nachdem bereits nach der für Frankreich verheerenden „Schlacht von Sedan“, Anfang September 1870, Kaiser Napoleon III. abgedankt hatte und zusammen mit 104 000 französischen Soldaten in preußische Gefangenschaft geriet, wurde Frankreich zur Republik (die 3. Republik) und führte den Kampf gegen die deutschen Staaten weiter. So zog sich der Krieg noch viele Wochen hin. Paris wurde am 19. September 1870 von den deutschen Truppen eingeschlossen, konnte sich jedoch mit einer starken Befestigung mit wirkungsvollen Geschützen und immer wieder neu ausgehobenen Truppen einer deutschen Eroberung zunächst erwehren. Hunger, Krankheiten, der kalte Winter mit Brennholzmangel und der deutsche Beschuss forderten viele Opfer und führten schließlich dazu, dass im Februar 1871 Paris schließlich in die Hände der deutschen Truppen fiel. Es wurde ein Vorfriede unterzeichnet, der mit dem heutigen Frieden von Frankfurt seine endgültige Gültigkeit erlangt. Die französische Regierung stimmt vor allem auch wegen der Bildung des für sie zusehends bedrohlichen revolutionären Stadtrates von Paris, der „Pariser Kommune“, zu. Nur mit preußischer Duldung konnte sie diesen Aufstand durch Regierungstruppen niederschlagen. Bis zuletzt hatte man auf eine Intervention anderer europäischer Mächte gehofft, um die Friedensbedingungen mit hohen Reparationszahlungen zu mildern. So unterzeichnen im Frankfurter „Hotel Schwan“ der französische Außenminister Jules Favre und der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck den Friedensvertrag. Frankreich verliert mit diesem Friedensschluss von Frankfurt Elsass-Lothringen, in dem 2 Millionen Menschen leben. Auch für Deutschland ist der Sieg in diesem Krieg folgenreich. Im Spiegelsaal von Versailles wird am 18. Januar 1871 der preußische König Wilhelm I. zum Deutschen Kaiser proklamiert – das Deutsche Reich wird bereits mit der Jahreswende 1870/71 auf dem Papier gegründet. Am Tag genau 170 Jahre nachdem Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg zum preußischen König Friedrich I. gekrönt wurde, wird König Wilhelm I. Deutscher Kaiser und Deutschland zum ersten Mal dauerhaft geeint. Die Annexion von Elsass-Lothringen jedoch traumatisiert Frankreich und verhindert dauerhaft eine Normalisierung des deutsch-französischen Verhältnisses. Die Revision dieses territorialen Verlustes aus dem heute geschlossenen Frieden von Frankfurt wird, so Christopher Clark, „zum Heiligen Gral des französischen Revanchismus“.