Mittwoch, 15. Juni 2022

preussen.de: heute Todestag von Friedrich III., Deutscher Kaiser und König von Preußen

 Quelle: preussen.de

Heute vor 134 Jahren

Kaiser Friedrich III. auf dem Totenbett, 15. Juni 1888, HABHZ, Foto Reichard & Lindner, Berlin

Kaiser Friedrich III. auf dem Totenbett, 15. Juni 1888, HABHZ, Foto Reichard & Lindner, Berlin

Am heutigen Tag des Jahres 1888, schloss Friedrich III., Deutscher Kaiser und König von Preußen im Potsdamer Neuen Palais für immer die Augen. Hier war er auch am 18. Oktober 1831 geboren worden. Noch in die Regierungszeit seines Großvaters, König Friedrich Wilhelm III. hineingeboren, war absehbar, dass er auf Grund der Kinderlosigkeit seines Onkels, des späteren Friedrich Wilhelms IV., einmal den preußischen Königsthron besteigen sollte. Zwar wurde er preußisch streng erzogen, doch blieb die liberale Haltung seiner Mutter nicht ohne Folgen auf die weitere Entwicklung Friedrich Wilhelms. Als erster preußischer Prinz studierte er für längere Zeit an einer Universität (Bonn) und hatte weitgespannte wissenschaftliche Interessen. Als Thronfolger distanzierte er sich früh von der Politik Otto von Bismarcks, der sein stärkster politischer Widersacher werden sollte. Da er eine hervorragende militärische Ausbildung genossen hatte, war er in der Lage auch größere Truppenverbände eigenverantwortlich zu führen und tat sich in den sogenannten „Reichseinigungskriegen“ 1864 bis 1871 besonders hervor. Sein strategisches Geschick entschied letztendlich die Schlacht bei Wörth, was ihm die Ernennung zum Generalfeldmarschall einbrachte und seinen Ruhm als Kriegsheld begründete. Es folgten die zermürbenden Jahre im Wartestand, denen er an der Seite seiner britischen Ehefrau Victoria, der Princess Royal und Tochter Queen Victorias, mit der er seit 1858 verheiratet war, durch großes wissenschaftliches und kulturelles Engagement zu begegnen suchte. Schon seit längerem mit gesundheitlichen Problemen kämpfend, die zum Teil psychsomatischen Ursprungs waren, erkrankte der Kronprinz im Frühjahr 1887 ernsthaft. Nach Konsulationen verschiedener Koryphäen, wie Carl Gerhardt und Ernst von Bergmann wurde Kehlkopfkrebs diagnostiziert und eine Therapie durch Kehlkopfspaltung vorgeschlagen. Auf Grund der anschließenden Intervention durch Otto von Bismarck wurde schließlich der englische Spezialist Morell Mackenzie sowie Rudolf von Virchow hinzugezogen, deren Gewebeuntersuchungen nicht eindeutig waren. Der Kronprinz lehnte daraufhin eine weitere Behandlung durch von Bergmann und Gerhardt ab und reiste schließlich im Spätsommer 1887 nach Italien, wo er in Baveno und schließlich in Sanremo in der Villa Zirio Quartier nahm. Was folgte, war eine zweifelhafte Diffamierungskampagne von Mackenzie, der das Weiterwachsen des Tumors verschwieg und gegen die beiden Berliner Spezialisten gerichtet war. Erstickungsanfälle des Patienten, machten das Einsetzen einer Kanüle notwendig, doch konnte der Kronprinz nach dieser problematischen Prozedur wieder atmen, konnte jedoch fortan nicht mehr sprechen. Nach dem Tod seines Vaters, Wilhelms I., folgte er diesem für 99 Tage als Kaiser nach und starb am 15. Juni 1888 in seinem Geburtshaus, dass noch kurz zuvor in Schloss „Friedrichskron“ umbenannt worden war. Drei Tage später wurde er in der Sakristei der Friedenskirche beigesetzt. Zwei Jahre nach seinem Tod wurde ein nach Plänen von Julius Raschdorff über einem kreisrunden Grundriss errichtetes Mausoleum in den Formen der italienischen Hochrenaissance fertiggestellt, in dem der Kaiser schließlich beigesetzt wurde. Seine weitgesteckten politischen Ziele, die einerseits Kaiser und Kanzler stärker an die Verfassung binden, andererseits jedoch den Zentralstaat unter preußischer Führung fördern sollten, hat Friedrich III. auf Grund seiner kurzen Regierungszeit nicht verwirklichen können. Er empfand den deutschen Partikularismus eher hinderlich und empfand das Weiterbestehen der Königs- und Großherzogstitel für die seit 1871 nicht mehr souveränen deutschen Bundesstaaten als nicht mehr zeitgemäß. Heute muss die „liberale Hoffnung Deutschlands“ in das Reich der Legenden verwiesen werden, doch hätte sich Friedrich mit seiner Auffassung, dass ein Monarch sich niemals gegen die Volksmeinung stellen sollte, einem gesellschaftlichen Wandel innerhalb der damals herrschenden Gesellschaftsordnung sicher nicht verwehrt.

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