Quelle: preußen.de
siehe dazu auch dieses Video: jüdisches Leben in Berlin 1938 - Eingang nur für Gerechte ...wenn mich nicht alles täuscht ist dies die neue Synagoge in Berlin
Video: jüdische Synagoge Berlin, zerstört durch den Bombenangriff der Engländer
********************************************
Auszug:
Am jüdischen Neujahrsfest wird am heutigen Tag nach über siebenjähriger Bauzeit die „Neue Synagoge“ in Berlin eingeweiht. Auch der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck ist unter den Einweihungsgästen. Um 1860 hatte die jüdische Gemeinde in Berlin 26 000 Mitglieder und die „Alte Synagoge“ in der Nähe des Hackeschen Marktes bot nicht mehr genügend Platz. Nach dem Erwerb eines Grundstücks an der Oranienburger Straße wird der bekannte Architekt Eduard Knoblauch mit dem Bau beauftragt. Er wählt einen orientalisierenden Stil, inspiriert von der Alhambra im südspanischen Granada. Leider erkrankt Knoblauch 1859 schwer und der „Architekt des Königs“ Friedrich August Stüler übernimmt persönlich die weitere Ausführung. Nach Stülers Tod werden es schließlich die Söhne Eduard Knoblauchs sein, die den Bau vollenden. Einen Tag nach der Einweihung urteilt die „National-Zeitung“: „Das neue Gotteshaus (…) ist eine Zierde der Stadt“. Damals ist die Synagoge mit 3200 Sitzen die größte in Deutschland. Die zentrale Lage und Größe der Synagoge machen das Bemühen der jüdischen Gemeinde spürbar, sich als Teil der Gesellschaft zu engagieren und zu zeigen. Der nationalsozialistische Versuch, die Synagoge durch Brandlegung zu zerstören, scheiterte während der Novemberpogrome 1938 am mutigen Eingreifen des Polizeireviervorstehers Wilhelm Krützfeld. Dennoch wurde das Gebäude in den folgenden Jahren durch die Nationalsozialisten für ihre Zwecke missbraucht und 1943 dann von Bomben teilweise zerstört. Ab 1988 begann der Wiederaufbau durch die Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum. Heute nutzt die Jüdische Gemeinde zu Berlin den Gebäudekomplex in unterschiedlicher Weise – für Verwaltung, Veranstaltungen, aber auch als Gedächtnisort und Museum, das für Besucher bereits wieder geöffnet ist.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen